Am vergangenen Wochenende ist sie endlich gestartet, die Dartsliga Mecklenburg-Vorpommern. Zum Auftakt hatten wir direkt einen Heimspieltag und empfingen die Dartfighter Hintersee und die MSE-Darter aus Woldegk. Hierfür durften wir die Räumlichkeiten vom Haus der Kultur nutzen und wurden nicht nur gastfreundlich empfangen, sondern auch fantastisch bewirtet. Natürlich immer mit nötigem Corona-Abstand und Mund-Nasen-Bedeckung. Wir blicken zurück auf zwei spannende Spiele.
Gegen Hintersee fehlt das nötige Glück
Gespielt wird in der MV-Liga zunächst in einem Einzelblock mit vier Duellen. Danach folgen zwei Doppel, ehe ein weiterer Einzelblock das Match beschließt. Insgesamt sind es also zehn Spiele, entsprechend können Ergebnisse zwischen 10:0 und 5:5 zustande kommen. Wir starteten mit René Kähler, Sebastian Pöpplow, Justin Yalcinkaya und Marvin Fink in den ersten Block gegen Hintersee. Lediglich Marvin konnte hier einen Sieg erringen, warf dabei mit einem 18-Darter das einzige Highlight der Partie. René vergab ein 136’er Finish knapp, erlebte danach einen Bruch in seinem Spiel, den er den gesamten Tag nicht mehr raus bekam. Sein Gegner Ronny Schumann spielte allerdings auch ein enorm starkes Spiel. Im Doppelblock schaffte Marvin gemeinsam mit Alexander Plewka dann einen wichtigen 3:2-Erfolg gegen Ronny Sonnemann und Nico Höppner, jedoch lagen wir nach diesem Block weiterhin zurück. René Kähler und Denny Volkgenannt holten gegen Christian Lieckfeldt und Lukasz Zeisler zwar einen 0:2-Rückstand auf, gegen die Treffsicherheit Zeislers auf der Triple-13 war aber kein Kraut gewachsen. 2:4 also nach den Doppeln. Erwähnenswert hierbei noch, dass Lieckfeldt knapp an einem 160’er Finish scheiterte.
Vor dem letzten Einzelblock ging es also ans taktieren. Das Heimteam muss in einem solchen Spiel seine vier Akteure zuerst aufstellen. Während in den Blöcken zuvor blind gegeneinandergestellt wird, darf das Gastteam hier nun gegen das Heimteam aufstellen und hat somit einen kleinen Vorteil. Ein Duell aus dem ersten Einzelblock darf es kein zweites Mal geben. Kapitän Tobias Gürtler entschied sich die Top-Guns René Kähler und Marvin Fink nach vorne zu stellen. „Ich hoffte hierbei ein 4:4 zu erzwingen. So wäre der Druck auch auf Seiten von Hintersee nochmal höher und ein Punkt wäre vielleicht noch möglich“, so Gürtler. Und dies ging zunächst auch auf. Kähler und Fink machten keinen Fehler, gewannen ihre Einzelpartien klar mit 3:0. Sebastian Pöpplow hatte mir Ronny Schumann nun einen für ihn an diesem Tag unüberwindbaren Gegner, den Gäste-Kapitän Sonnemann genau aus diesem Grund an diese Stelle setzte. Sebastian verlor und so hatte Hintersee den Punkt sicher. Es hing nun an Denny Volkgenannt, der es im entscheidenden Spiel mit Nico Höppner zu tun bekam. Zwar ging „Double-D“ hierbei auch tatsächlich in Führung und auch Höppner zeigte Nerven. Unheimlich viele 45’er Aufnahmen von beiden zeigten die Nervosität. Am Ende aber sollte Höppner auf die Doppel eiskalt sein und das Spiel mit 3:1 gewinnen. Somit unterlagen wir Hintersee mit 4:6.
Starker Auftritt von Marvin Fink
Nachdem wir dann eine längere Pause hatten, in welcher sich Hintersee und Woldegk duellierten, trafen auch wir noch auf die MSE-Darter. Dieses Spiel fing etwas später an als geplant und so musste unser Vereinsmitglied Felix Hag fast schon wieder los. „Ich habe dann zu Marvin gesagt, er solle sich beeilen, denn ich wollte sein Spiel wenigstens noch sehen“, so Hag. Und Marvin Fink lieferte. In seinem Duell mit Frank Hinrich sammelte er Highlights wie andere Leute Briefmarken. Er warf eine 180, spielte einen 18-Darter und checkte 120 und 156 Punkte, gewann mit 3:0. “Wir mussten beide danach auch schmunzeln”, sagte “Hagi” lachend. Und weil auch Alexander Voigt, dank eines 90’er Finishes unter Druck, mit 3:2 gegen André Damerow gewann, führten wir direkt mit 2:0. Diese Führung hielt aber nicht sehr lange. Denny Volkgenannt hatte einen unheimlich starken Ingo Markowski zum Gegner und unterlag mit 0:3, während René Kähler gegen Kay Borchwaldt eine 2:0-Führung aus der Hand gab und noch 2:3 verlor.
Unentschieden also vor den Doppeln. Hier holte das Gespann Fink/Volkgenannt gegen Hinrich/Damerow einen ungefährdeten 3:0-Erfolg. Knapper war es bei Kähler, der wie im Test gegen Neubrandenburg mit dem eingewechselten Marcel Berens gegen Markowski und Borchwaldt antrat. „Das hat damals unheimlich gut geklappt. Das wussten die beiden auch und ich erhoffte mir hier eine starke Leistung“, so Gürtler. Und erneut brachten sie es ans Board. Es wurde eine enorm enge Partie, bei der die beiden Dartfighters zwar nach einigen verpassten Doppeln das Break kassierten, jedoch durch „The Decider“ Berens passend zum Namen das Entscheidungsleg erzwangen. Hier hatte aber wieder Woldegk die Nase vorn und so stand es nach dem Doppelblock 3:3.
Starke Ergebnisse von der Bank
Um an einem solchen Blockspieltag jedem Team ein Mal den Vorteil des taktischen Gegenstellens zu liefern, wurden die Dartfighters Greifswald im Spiel gegen Woldegk als Gastmannschaft gelistet. Somit konnte Gürtler taktisch gegen das Aufgebot der MSE-Darter aufstellen. Doch er tat sich schwer. „Ich habe immer gesagt, ich will allen ihre Einsätze geben, damit sie dazulernen und sich verbessern. Natürlich wollten wir aber auch gewinnen. Was machst du dann?“, fragte Gürtler. Wort halten. Er entschied das Risiko einer weiteren Niederlage einzugehen und René Kähler aus dem Spiel zu nehmen. Dafür kam Justin Yalcinkaya zu einem weiteren Einsatz. „Ich hatte auch einfach den Eindruck René hatte einen gebrauchten Tag. Ein weiteres Spiel hätte da jetzt nichts mehr dran geändert, glaube ich“, so Gürtler zu der Entscheidung. Und Kähler akzeptierte sie, genauso wie Denny, der ebenfalls ausgewechselt wurde. Generell zeigte die Mannschaft an diesem Tag wieder enormen Teamspirit. Jeder der nicht spielte, fieberte mit den Teamkollegen mit, brachte sich als Caller ein oder hielt sich für einen Einsatz warm.
Nachdem Marcel Berens dann seine ganze Erfahrung ausspielte und mit einem 3:0 gegen Eric Ihlenfeld die erneute Führung für uns besorgte, hatte auch Justin Yalcinkaya gute Chancen einen Erfolg einzufahren. Gegen Florian Kohlmeyer lag er im zweiten Leg weit vorne, doch er hatte Doppelprobleme. Generell aktuell in einer kleinen Krise, schien Justin die Welt nicht mehr zu verstehen, als Kohlmeyer immer näher kam und er selbst das Leg nicht ins Ziel drücken konnte. Dann aber checkte er die 3 Restpunkte und ein erleichterter Jubelschrei entfloh „Tranquillo“. Wenig später holte auch er den 3:0-Erfolg und sicherte uns den Punkt. Ein weiterer Sieg von Marvin, dieses Mal unter anderem mit einem 16-Darter gegen André Damerow, bescherte uns dann tatsächlich den ersten Saisonsieg. Die 1:3-Niederlage von Alexander Voigt gegen Kay Borchwaldt wog daher nicht so schwer. In Erinnerung wird wohl sowieso nur das 88’er Finish des „Hausmeisters“ via Bull, Doppel-19 bleiben.
Mit einem 6:4-Sieg und einer 4:6-Niederlage sortieren wir uns nach dem ersten Spieltag auf dem achten Tabellenplatz ein. „Für den Auftakt war das in Ordnung. Ich glaube einige hatten heute mit Aufregung zu kämpfen und kamen deshalb nicht an ihr Limit. Andere hatten vielleicht nicht ihren besten Tag. Ich sehe da auf jeden Fall noch eine ganze Menge Luft nach oben oder positiver ausgedrückt: Potenzial. Ich hoffe natürlich, dass ich am nächsten Spieltag auf den bestmöglichen Kader zurückgreifen kann. Denn dann wird es echt schwer“, so Gürtler abschließend. Am 2. Spieltag geht es erstmals Auswärts für die Dartfighters Greifswald. Am 25. Oktober fahren wir nach Rostock und treffen zunächst auf die favorisierten SteelFischis. Danach geht es dann gegen das Schlusslicht nach den ersten Spielen, der dritten Vertretung der SteelBulls aus Güstrow. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals beim Haus der Kultur, das uns so wunderbar ermöglichte den Spieltag so reibungslos über die Bühne zu kriegen. Wir würden uns auf eine weitere Zusammenarbeit freuen. Auch freuen wir uns über alle, die uns an diesem Tag begleitet haben, darunter auch unsere Unterstützer Torten Tante und Farbenmeer Fotografie, die erneut wunderschöne Fotos knipste. Aber auch unseren Unterstützer, Sponsoren und Mannschaftskameraden die an diesem Tag nicht dabei sein konnten sei an dieser Stelle recht herzlich gedankt.